Gedanken in einer Zeit der Veränderung
Es ist eine komischen Zeit, in der wir momentan leben. Flüchtlinge, Nullzinsen, Erdogan, Trump … alles extrem eigenartig. Die Globalisierung ist unbeliebt geworden. Zuerst kam der Wachstum des internationalen Warenhandels, nun auch die riesigen Menschenströme. Diese Migration kommt nun aber selbst in den Vereinigten Staaten aus der Mode, im Heimatland der Einwanderung.
Es kommt einer absoluten Trendwende gleich. Menschen handeln und bewegen sich, seit sie leben. Schon in der Bronzezeit wurde Zinn aus England nach Griechenland gebracht. Heute bewegen sich mehr als die Hälfte aller Güter und Dienstleistungen über internationale Grenzen hinweg. Doch jetzt ist diese Bewegung plötzlich ins Stocken geraten. Das Ganze ist eine Reaktion auf die Auswirkungen der Weltpolitik, der schnellen Öffnung und Globalisierung. Dieser schnelle Wandel bringt Angst und Unsicherheit, die schnelle Öffnung aller Grenzen destabilisiert. Dann wünschen sich viele die alte Stabilität zurück, sie suchen die alten Grenzen, an welchen sie sich orientieren können.
Demagogen nützen diese Unsicherheiten aus. Sie stellen alles in Frage, meistens aber eben Fragen ohne Lösungen und ohne wirkliche Antworten. Verschwörungstheorien schiessen aus dem Boden. Allen Verschwörungstheorien haftet aber etwas Paranoides an. Diese Paranoia ist höchst ungeeignet um gesellschaftliche Krisen effektiv zu bewältigen. Verschwörungstheorien haben vielmehr den Effekt noch mehr Verwirrung zu stiften. Sie verbiegen den Raum des rational Sagbaren, sie fachen den Hass auf Fremde bzw. “Andere” an. Und man muss nicht bis ins Mittelalter zurückgehen um zu verstehen, wohin dies führen kann.